Sexueller Missbrauch und Sexualität in Partnerschaften – Umgang und Unterstützung
- wiebkebergermann
- 11. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Sexualität ist ein zentraler Bestandteil vieler Beziehungen. Doch wenn ein Partner oder eine Partnerin sexuellen Missbrauch erlebt hat, können Nähe und Intimität sehr herausfordernd sein. Viele Betroffene kämpfen mit Ängsten, Scham oder inneren Blockaden. Auch Partner:innen fühlen sich oft unsicher und fragen sich, wie sie unterstützen können. In diesem Artikel erfährst du, welche Auswirkungen sexueller Missbrauch auf die Sexualität haben kann – und wie ein achtsamer Umgang in der Beziehung aussieht.
Was bedeutet sexueller Missbrauch?
Sexueller Missbrauch beschreibt Handlungen, die auf Nötigung, Bedrohung oder Angst beruhen. Betroffene können in solchen Situationen kein freiwilliges Einverständnis geben.
Nötigung, Bedrohung und Angst als Kern von Missbrauch
Nötigung: Druck oder Manipulation, um sexuelle Handlungen zu erzwingen.
Bedrohung: Androhung von Konsequenzen oder Gewalt.
Angst: Ein ständiger Begleiter vieler Betroffener, auch Jahre nach der Tat.
Psychische und körperliche Folgen
Die Folgen sind komplex: Viele Betroffene leiden unter Flashbacks, Schamgefühlen, Kontrollverlust oder Problemen mit Nähe und Vertrauen. Diese Erfahrungen wirken sich direkt auf die Sexualität aus.

Sexueller Missbrauch und seine Auswirkungen auf die Sexualität
Warum Sexualität und Trauma oft verbunden sind
Für Betroffene sind Sex und Trauma im Gehirn eng verknüpft. Die ersten sexuellen Erfahrungen standen nicht für Nähe oder Lust, sondern für Gewalt, Machtmissbrauch und Kontrollverlust.
Typische Herausforderungen in intimen Situationen
Sex kann Trigger auslösen (Flashbacks, Panik oder Rückzug).
Manche Betroffene schalten beim Sex innerlich ab.
Lustempfinden und Vertrauen in den eigenen Körper sind häufig eingeschränkt.
Auswirkungen auf Partnerschaften
Unsicherheit bei Betroffenen
Viele fragen sich: „Bin ich normal?“ oder „Kann ich jemals eine erfüllte Sexualität erleben?“ Das führt oft zu Selbstzweifeln.
Unsicherheit bei Partner:innen
Auch Partner:innen sind oft ratlos: „Wie gehe ich richtig damit um?“ – „Soll ich nachfragen oder lieber schweigen?“
Wenn Nähe zum Trigger wird
Selbst liebevolle Intimität kann alte Wunden aufreißen. Das ist keine Ablehnung des Partners, sondern eine Folge des erlebten Traumas.
Umgang mit sexuellem Missbrauch in einer Beziehung
Intimität statt Fokus auf Sex
Sexualität ist mehr als Geschlechtsverkehr. Nähe entsteht auch durch gemeinsames Kuscheln, Gespräche, Massagen oder Zeit miteinander. Das stärkt Vertrauen und emotionale Bindung.
Trigger erkennen und respektieren
Trigger sind Erinnerungen, die das Trauma aktivieren. Sie können durch bestimmte Berührungen, Gerüche oder Situationen entstehen. Wenn dein Partner Anzeichen von Angst oder Rückzug zeigt, nimm das ernst und sprich offen darüber.
Kommunikation über Grenzen und Bedürfnisse
Eine klare und respektvolle Kommunikation ist entscheidend. Besprecht, was angenehm ist und was tabu bleibt. Wichtig: Ein „Nein“ muss jederzeit akzeptiert werden.
Geduld, Sicherheit und Vertrauen
Heilung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Geduld und ein verlässliches, liebevolles Verhalten sind die Basis für eine gesunde Beziehung.





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